Bis zum 20:19 verlief der erste Satz zwischen Esslingen und Waiblingen/Winnenden sehr ausgeglichen. Im Satzfinish konnten die Spieler des SV 1845 Esslingen aber nochmal ein wenig nachlegen und gewannen den ersten Durchgang mit 25:20. Im zweiten Satz gelang es dem Esslinger Team besser mit taktischen Aufschlägen den Spielaufbau des Gegners effizient zu stören und wenn dieser doch mal gelang, zerschellten ein ums andere Mal die Angriffsträume der Spieler aus dem Rems-Murr-Kreis am Block von interims Mittelblocker Eugen Solomon. Früh erspielte man sich so eine 7-Punkte Führung und ließ auch im weiteren Satzverlauf nichts mehr anbrennen (25:20). Der dritte Durchgang glich dem ersten, allerdings mit leichten Vorteilen auf Seiten der Waiblinger. In der Auszeit beim 18:20 mahnte Coach Thorsten Nagel, mit diesem Satz die Entscheidung herbeizuführen, auch um Kräfte zu sparen. Gesagt - getan. Unterstützt von den Esslinger Zuschauern machten die Esslinger Jungs beim Stand von 25:21 den Sack zu.
Allen war klar, Cannstatt war der härtere Gegner, so wurde die kurze Spielpause zur Stärkung und zum Ausruhen genutzt. Mit einem Sieg war die Meisterschaft gesichert ...
Obwohl etwas ersatzgeschwächt zeigte die Mannschaft aus der Stuttgarter Vorstadt dann auch gleich, dass sie nur zu gerne 3 Punkte aus Esslingen mitnehmen wollen. Mit platzierten Lobs überspielten sie den starken Esslinger Bock und setzten die Abwehr der Neckarstädter gehörig unter Druck. Die Folge war ein Rückstand von 7 Punkten (7:14). Doch wer die Herren 3 aus Esslingen in diesem Jahr schon hat spielen sehen, wußte, hier ist noch alles drin. Die Einwechslung von Younster Lars Reimer brachte endlich die notwendige Ruhe aufs Feld. Mit seinen platzierten Angriffsaktionen, der guten Abwehrarbeit und präzisen Aufschlägen hielt er das Esslinger Team im Spiel. Punkt für Punkt kämpfte sich das Team um Kapitän Moritz Uebele heran. Zuspieler Leo Solomon verstand mit taktischen Zuspiel die Schwächen im gegnerichen Block aufzudecken und seine Angreifer hervorragend in Szene zu setzen. Beim Ausgleich zum 19:19, war es an der Zeit für Trainer Thorsten Nagel seinen Joker zu ziehen. Der erfahrene Jonas Seib alias Dr. Jones war gesundheitlich angeschlagen und hatte den Spieltag bis dahin auf der Bank verbracht. Seine Präsenz am Netz gab dem Team nochmal Auftrieb. Als dann die Zuschauer auf der Tribüne noch die Titelmelodie von Indiana Jones anstimmten, gab es kein Halten mehr. Mit 25:21 ging der Satz an Esslingen.
Die Mannschaft aus Cannstatt war sichtlich konstaniert, dass sie sich den sicher geglaubten Satz noch wegschnappen ließen. Da inzwischen das erste Spiel von Herren 1 im anderen Hallendrittel beendet war, wurden die Ränge noch voller und die 3. Mannschaft der Esslinger von zeitweise bis zu 70 Zuschauern angefeuert. Wieder mit Eugen Solomon und Jonny Grün in der Mitte erspielten sich die Jungs der SV einen Vorsprung und gewannen diesen Durchgang im Esslinger Hexenkessel souverän mit 25:19.
Esslingen wollte die Entscheidung im 3. Satz, doch die Cannstatter Spieler hatten sich gefangen und hielten dagegen. Es entbrannte ein offener Schlagabtausch, der teilweise vergessen machte, dass sich hier zwei Mannschaften der untersten Spielklasse gegenüberstanden. Trainer Thorsten Nagel wollte nun unbedingt die Entscheidung erzwingen. Er brachte beim Spielstand 13:12 zunächst wieder Jonas Seib auf der Mitte und kurz dannach seinen zweiten Edeljoker Tobi Münzenmaier, der Zuspieler Leo Solomon ablöste, der bis dahin mit einer tollen Leistung unterwegs war. Auch diese Wechsel zeigten sofort Wirkung: Mit seiner ganzen Routine und Cleverness setzte Tobi die starken Jugendspieler Daniil Zgurskii und Moritz Uebele gekonnt in Szene, so dass gegen deren wuchtige Angriffsschläge sowohl Block als auch Abwehr auf Seiten der Cannstatter chancenlos blieben. 25:20 hieß es am Ende.
Fokusiert, gut geordnet und taktisch hervorragend eingestellt, wirkten die beiden Siege fast mühelos und doch steckt jede Menge Arbeit dahinter. Neu gestartet zu Beginn der Saison hat dieses Esslinger Team eine tolle Entwicklung hingelegt. Mit der souveränen Leistungen an diesem Tag unterstrich die Mannschaft, dass sie sich die Meisterschaft und den Aufstieg in die A-Klasse zu Recht verdient haben.
Für die SV 1845 Esslingen:
Jonathan Grün, Amir Jahani, Tim Krämer, Felix Lennartz, Tobias Münzenmaier, Adrian Ocker, Lars Reimer, Jonas Seib, Eugen Solomon, Leo Solomon, Moritz Uebele, Robin Wagner, Daniil Zgurskii
Trainer Thorsten Nagel