Der erste Spieltag in der Leistungsstaffel überhaupt stand für die Esslinger Spielerinnen unter keinem gutem Stern: Diagonalangreiferin Elly Maute und Außenannahmespielerin Hayley Schnaidt verbrachten die Wochen im Rahmen eines Schüleraustausches in den USA, und am morgen sagte auch noch Außenannahmespielerin Jana Riegert krankheitsbedingt ab. So fuhren die Trainer Jennifer Schagemann und Lars Jahnke mit Minimalbesetzung (6 Spielerinnen) nach Niederstetten und mussten sich unterwegs überlegen, wie sie die Positionen an diesem Spieltag besetzen würden. Nach dem Warm-Up besprach sich das dezimierte Team und war sich einig: Jetzt erst recht!
Im ersten Spiel gegen Gastgeber TV Niederstetten schlugen sich die Neckarstädterinnen beachtlich stark. Der erste Satz ging zwar verloren, umso besser fanden sie Mädchen dann jedoch im zweiten Satz ins Spiel, was den gegnerischen Trainer zeitweise beinahe zur Weißglut brachte. Im Tiebreak dann hätte das Esslinger Trainergespann eine Wechselmöglichkeit gut gebrauchen können, denn es lief plötzlich nicht mehr viel zusammen. So ging das erste Spiel 1:2 verloren doch die Esslinger Spielerinnen ließen sich davon nicht entmutigen. Libera Lea Kovacevic machte ihre Aufgabe auf der ungewohnten Diagonalangreifer-Position gut.
Im zweiten Spiel gegen die Sportvg Feuerbach setzen die Esslingerinnen besser um, was die Trainer vorgaben. Ohne Rückhalt von der Bank wurde auf dem Feld Stimmung gemacht und es konnten beide Sätze gewonnen werden. Da war er also: Der erste Sieg in der Leistungsstaffel. Man konnte also mithalten, und das mit minimalster Besetzung und ungewohnten Positionsverteilungen.
Im dritten Spiel des Tages stand man der TSG Backnang gegenüber. Die Backnangerinnen hatten sich in ihren Spielen zuvor technisch versiert und taktisch klug gezeigt. Dies beeindruckte die SVE-Mädchen, doch sie hielten im ersten Durchgang dagegen. Trotzdem ging der erste Satz knapp an die Gegner. Im zweiten Satz konnten die Esslingerinnen ihre Stärke nicht aufrechterhalten und verloren auch diesen Satz.
Es gingen also zunächst 1 Sieg und 2 Niederlagen, insgesamt jedoch 4 Punkte aufs Esslinger Konto.
Sechs Wochen später war das Team wieder vollständiger, einzig Charlotte Seiz (AA) fehlte auf Grund einer familiären Angelegenheit. Passend zum Faschingsbeginn hatten die Mädchen in neuen Einspielshirts am 11.11. von Beginn an gute Laune. Sie wollten an diesem Tag aufs Feld bringen, was im Training erarbeitet wurde. Im ersten Spiel gegen Gastgeber TSV Birkach rannten die Esslingerinnen zunächst konstant 2 Punkten hinterher. Bis zur Satzmitte war offen, wer am Ende das Rennen machen würde, doch aus unerklärlichen Gründen traten die Gäste plötzlich auf der Stelle und machten ab dem Spielstand von 14:16 keinen Punkt mehr. Auch zwei Auszeiten in denen Jennifer Schagemann und Lars Jahnke versuchten, die Mädchen wachzurütteln, trugen keine Früchte und der Satz ging mit 16:25 an den TSV Birkach. Um das Ziel, an diesem zweiten Spieltag alle Spiele gewinnen zu wollen, noch greifbar zu halten war nun klar, es müsste über 3 Sätze gehen. Gesagt – Getan! Das Esslinger Team war im zweiten Durchgang kaum wiederzuerkennen. Endlich zeigten die Mädchen, was sie im Training erarbeitet hatten und kontrollierten den Gegner in allen Belangen. In einem schnellen Satz gewannen sie 25:9. Der Tiebreak sollte nun ähnlich erfolgreich verlaufen und tat es auch: Gastgeber Birkach konnte den starken Aufschlägen und dem variablen Spielaufbau der Esslingerinnen nicht viel entgegenbringen und verlor 6:15.
Nach längerer Pause galt es nun, gut ins Spiel gegen den TSV Schmiden zu kommen. Zuspielerin Viola Schwarz brachte die Esslingerinnen zunächst mit 5:0 in Führung, doch Schmiden wehrte sich und glich bei 8:8 und ging dann sogar in Führung. Wieder waren es 2 Punkte, die der Gegner den Esslinger Nachwuchstalenten voraus war. Eine Auszeit bei 22:24 war der letzte Versuch der Trainer, das Team daran zu erinnern, dass sie einen solchen Satz drehen konnten. Dies zeigte Wirkung: Der nächste Punkt ging an Esslingen. Nervös stand nun Alina Fingerle (AA) am Aufschlag – und machte den Punkt zum Ausgleich. Dass dieses junge Team in den entscheidenden Momenten Nerven aus Stahl hat, hatte es in der Vergangenheit bereits bewiesen, und so auch jetzt. Der erste Durchgang war knapp mit 26:24 gewonnen. Im zweiten Durchgang ging es zunächst auf Augenhöhe weiter, doch die Satzniederlage schien in den Köpfen der Gegnerinnen festzustecken. Eine Aufschlagserie von Hayley Schnaidt (AA) brachte den SVElerinnen eine komfortable Führung und der Satz wurde deutlich mit 25:13 gewonnen. Wieder einmal zeigte sich, wie wichtige mentale Stärke im Sport ist.
Das zweite Spiel war somit auch gewonnen und die Mädchen wollten nach einem langen Tag in der Sporthalle gegen den letzten Gegner des Tages, die DJK Schwäbisch Gmünd, nochmal alles geben. Im ersten Satz zeigte man die technische und spielerische Überlegenheit und gewann mit schönen Spielzügen und auch einigen Leichtigkeitsfehlern 25:19. In der Satzpause war man sich sicher, vielleicht zu sicher, dass man auch den zweiten Durchgang gewinnen würde und dann endlich nach Hause fahren könnte. Dass man sich im Sport nie zu sicher fühlen darf, ist kein Geheimnis, und doch passiert es den besten Teams. Die Esslingerinnen schafften es nicht, sich abzusetzen. Dies pushte die Gmünderinnen und ließ sie ihre Chance wittern, die sie dann auch nutzten. Völlig unnötig gaben die SV-Spielerinnen den zweiten Satz mit 22:25 ab und mussten doch noch in den Entscheidungssatz. Hier schafften sie es nun noch einmal, letzte Kräfte zu bündeln. Mona Salen sorgte mit einer Aufschlagserie für die 5:2-Führung, Spielführerin Viola Schwarz half ihrem Team anschließend mit 7 Aufschlagpunkten. Die DJK wehrte sich noch einmal, musste sich dann jedoch geschlagen geben. Esslingen gewann den Entscheidungssatz mit 15:9 und feierte den dritten Tagessieg. Ärgerlich waren am Ende die beiden abgegebenen Sätze, doch mit 4 Siegen und 11 Punkten steht die SV 1845 Esslingen zur Saisonhalbzeit auf dem 4. Tabellenplatz und es ist nach oben hin alles drin. Tabellenführer Backnang hat 16 Punkte und scheint damit unerreichbar, doch auf den zweiten Platz fehlen den Esslingerinnen nur 2 Punkte – und vor allem in der Jugend kann ja bekanntlich viel passieren. Man darf also gespannt sein, wie sich die U18-Mädchen in der Rückrunde schlagen und wo sie am Ende ihrer ersten Leistungsstaffel-Saison stehen werden.
Weiter geht es am 9.12.2018 in Feuerbach.
Es spielten: Alina Fingerle, Lea Kovacevic, Elly Maute, Mona Salen, Hayley Schnaidt, Viola Schwarz, Charlotte Seiz, Jana Riegert, Maren Will
Trainer: Lars Jahnke und Jennifer Schagemann